Artemisinin - Was steckt hinter der Heilpflanze Artemisia Annua?

Artemisinin - Was steckt hinter der Heilpflanze Artemisia Annua?

Artemisinin - Was steckt hinter der Heilpflanze Artemisia Annua?

Artemisia Annua reckt seine gefiederten Blätter in zartem Silbergrün. Ab August beginnen die zarten Rispen in hellem Gelb zu blühen. Ein feiner Duft geht von der Pflanze aus. Auf trockenen Böden fühlt sich das einjährige Kraut in der Sonne wohl. Über seine runden, braunen Samen verbreitet es sich selbst. Sein Einsatz in Naturheilkunde und Küche hat eine lange Geschichte. Benannt wurde das Kraut nach Artemis, der Göttin der Jagd, des Waldes und des Mondes.

Artemisia Annua – einjähriges Kraut mit aromatischem Duft

Der Beifuß – wer kennt ihn nicht? Das Gewürz ist nicht nur zur Weihnachtszeit beliebt. Doch neben dem Küchenkraut gibt es noch viele andere Arten. Artemisia Annua, der einjährige Beifuß, ist eine von den vierhundert Arten der Gattung. Die Wildpflanze zählt zu den Korbblütlern. Das Kraut ist einjährig und sät sich selbst immer wieder neu aus.

An seinen krautigen, kahlen Stängeln sitzen fiedrig angelegte, silber- bis hellgrüne Blätter von bis zu fünf Zentimetern Länge. Im August öffnen sich kleine, rispenartig angeordnete, hellgelbe Blüten. Wenig später erscheinen die braun gefärbten, kugeligen Samen. Das Kraut selbst kann eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen.

Bekannt ist der Beifuß für seinen aromatischen Duft, der an eine Mischung aus Kamille und Kampfer erinnert. Seine ätherischen Öle verbreiten sich in der Wärme und ergänzen den Wiesen- oder Waldduft zur Sommerzeit.

Von Eurasien an die Elbe

Beifuß wächst überall auf der Welt. Die meisten Arten sind anspruchslos. Karger Boden genügt ihnen. Sie schätzen Sonne oder mögen es halbschattig. Die einjährige Artemisia stammt ursprünglich aus Eurasien. Im Norden Indiens und in China ist sie zu Hause. Man findet sie in Südosteuropa, auf dem Balkan. Von dort hat sie Mitteleuropa erobert.

In Deutschland wächst die einjährige Artemisia vor allem entlang der Elbe zusammen mit dem Roten Gänsefuß und der Rauke. Die Pflanze lässt sich auch gut im Garten ziehen. Sie gilt als pflegeleicht und robust. Ähnlich wie ihre Verwandten, der Wermut und der Gewöhnliche Beifuß, verbreitet sie sich per Selbstaussaat.

In allen Ländern wird das Kraut geschätzt. Man nutzt es zum Würzen und, wie in Deutschland, als Heilkraut in der Natur- und Volksmedizin.

Beifuß bei Hildegard von Bingen

In den Klostergärten wurden viele Heilpflanzen kultiviert. Auch Beifußarten war darunter. Den Wermut schätzte man wegen seiner Bitterstoffe. Schwach dosiert soll er den Appetit anregen und die Verdauung unterstützen. Traditionell wird Beifuß bei der Zubereitung der Martinsgans und fettem Fleisch genutzt. Es macht es bekömmlicher.

Das empfahl auch Hildegard von Bingen. Sie sah im Beifuß ein entzündungshemmendes, dem Magen zuträgliches Mittel und empfahl auch einen aus ihm gewonnenen Saft. Damit nahm sie das Ergebnis späterer Forschungen teilweise vorweg. Das Zusammenspiel von über 600 Wirkstoffen macht den Einjährigen Beifuß so wertvoll. Dazu gehören unter anderem:

  • Aminosäuren als Proteinquelle und Unterstützung beim Kollagenaufbau
  • ätherische Öle mit entspannender und antibakterieller Wirkung
  • Calcium zum Erhalt von Knochen und Zähnen
  • Cumarin als entzündungshemmende, krampflösende und sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirkende Substanz
  • Eisen für Hämoglobin- und Sauerstoffausgleich
  • Flavonoide zur Stärkung des Immunsystems
  • Menthol mit schmerzlindernder und kühlender Wirkung
  • Thymol als antiseptischer Stoff
  • Vitamin E als aktiver Zellschutz

Doch beim Beifuß ist auch Achtsamkeit geboten. Ein Zuviel schadet und es kann zu Unverträglichkeiten kommen. Der Vorteil heutiger Nahrungsergänzungsmittel besteht in ihrem genauen Maß. So lässt sich die Dosierung wie bei den Angeboten von Euro Nutrador individuell exakt bestimmen.

Einjähriger Beifuß in der TCM

In der Traditionellen Chinesischen Medizin hat Beifuß seit über tausend Jahren einen festen Platz. Qing-Guo wird dort bei von Fieber begleiteten Erkrankungen, Entzündungen und Infektionen empfohlen. Er soll die innere Balance wieder herstellen, den Yin-Mangel ausgleichen und die Hitze bekämpfen. Entzündungen und Ekzeme, die mit nässenden Prozessen einhergehen, nimmt er die Nässe und fördert die Trockenheit.

Bis auf Shen Nong, den göttlichen Bauern, soll die Entdeckung des Krauts und seiner heilsamen Wirkung zurückgehen. Er schrieb mit „Shen Nong Ben Cao Jing“ eines der Grundlagenwerke der chinesischen Kräuterkunde. Neben Fieber und Geschwüren setzte man (ähnlich wie in Europa) Beifuß als Entwurmungsmittel ein. Sein aromatischer Duft wurde genutzt, um unliebsame Gerüche und Insekten zu vertreiben.

Ausgehend von diesen Erfahrungen wurde Qing-Guo in Asien weiter erforscht und bei der Bekämpfung verschiedener Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und sogar Krebs eingesetzt. Dabei soll er komplementär zu klassischen medizinischen Behandlungen wirken.

Wirkstoff mit Nobelpreis

Ein entscheidender Wirkstoff der Pflanze ist das Artemisinin. Die chinesische Pharmakologin Youyou Tu beschäftigte sich im Anschluss an ihr Studium mit pflanzlichen Substanzen, die gegen Malaria wirken. 1971 gelang es ihr, den Wirkstoff Artemisinin aus einjährigem Artemisia zu isolieren. Diese Substanz wurde zur Basis einer wirksamen Therapie gegen Malaria.

2015 bekam die Wissenschaftlerin gemeinsam mit dem japanischen Biochemiker Satoshi Ōmura und dem amerikanischen Parasitologen William C. Campbell den Nobelpreis für Medizin.

Damit erhielt die Erforschung pflanzenbasierter Therapien zunehmende Bedeutung. Neben Malaria, Infektionen und Krebs wurde im Zuge der Pandemie von führenden Instituten wie der Max-Planck-Gesellschaft auch zum Einsatz von Beifuß gegen Corona geforscht.

Bereits 2005 waren alkoholische Auszüge zur Bekämpfung des SARS-CoV-Virus eingesetzt worden. Im Gegensatz zum puren Beifuß, der bei zu hoher Dosierung toxisch wirken kann, zeigen Artemisia-Extrakte nur eine sehr geringe Toxizität bei hohem Wirkungsgrad. Erfolgversprechend zeigen sich auch Forschungsprojekte, die Artesunat (ein Artemisinin-Derivat) zur Bekämpfung von Krebs einsetzen.

Vom Klostergarten bis nach Madagaskar und zurück

Beifuß erlebt eine Renaissance. Vom Gewürz ist er längst wieder zu einem pflanzlichen Mittel geworden, das untersucht, erforscht und in vielen medizinischen Gebieten eingesetzt wird. Dabei werden Erfahrungswerte vergangener Zeiten zu Ansatzpunkten für weitere Analysen und Erkundungen an internationalen Instituten und renommierten Universitäten.

Die größten Anbaugebiete des einjährigen Krauts liegen in China, Madagaskar und anderen afrikanischen Ländern wie Kenia. Insgesamt bauen derzeit 75 Länder einjähriges Artemisia als Medizinalpflanze an. In Afrika werden Derivate vor allem zur effizienten Malariabekämpfung eingesetzt. Es wird mit Mischkulturen experimentiert, um nachhaltig gesunde Pflanzen mit hoher Wirkstoffintensität zu erhalten.

Der Anbau in Kombination mit anderen Pflanzen hatte auch in Europa Tradition. So konnten in den Klostergärten auf natürliche Weise Schädlinge ferngehalten werden. Heute kommt diese Art der Pflanzung dem Bodenerhalt entgegen und vermeidet den Einsatz von Dünge- oder Schädlingsbekämpfungsmitteln bei gleichzeitig hohen Erträgen. Die wirkstoffreichen Blätter werden wieder gezielt zu Tinkturen und Pulvern verarbeitet.

Artemisinin von Euro Nutrador – Natur kompakt

Die aus Beifuß gewonnene Substanz kann als Nahrungsergänzungsmittel entsprechend den individuellen Voraussetzungen Anwendung finden. Der Vorteil liegt in der Dosierungsangabe, während bei der Anwendung der Blätter des Krautes ein Zuviel oder Zuwenig möglich ist.

Die Einnahme der Kapseln lässt sich leicht in die tägliche Routine integrieren und ergänzt einen gesunden Lebensstil. Das Extrakt in kompakter Form kann eine vegane oder vegetarische Ernährung ergänzen.

Unter bestimmten Voraussetzungen wie bei einer Schwangerschaft, in der Stillzeit oder bei Allergien ist eine Rücksprache mit dem Hausarzt sinnvoll.


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